Heiligabend 2019

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Amen.

Liebe Gemeinde,

Wenn man älter wird, spielt die Erinnerung eine größere Rolle. Auch im Blick auf die Zukunft.
Ich erinnere mich an das Weihnachtsfest 1989: Es war eine unbeschreibliche Aufbruchsstimmung. Die Grenzen waren offen, man konnte reisen wohin man wollte. Das Regime war gestürzt und das Land war „hell und weit“.

Weihnachten 1999 war geprägt von der Angst vor der Jahrtausendwende. Werden die Computersysteme zusammenbrechen? Reichen die Vorräte an Wasser und Nahrung? Was wird überhaupt noch funktionieren?

Zu Weihnachten 2009 waren Finanzkrise und Eurorettung im Vordergrund.

Weihnachten 2019 steht im Zeichen der Klimakrise. Und es ist Zeit für einen neuen Aufbruch! Vielleicht wird man ja in 10 Jahren so davon reden:

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von der Bundesregierung ausging, dass die Klimabilanz geschätzt würde. Und diese Schätzung war nicht die allererste und geschah zu der Zeit als Angela Merkel im 15. Jahr das Land regierte, in Sachsen eine „Kenia-Koalition“ die Arbeit aufnahm und die Landeskirche ohne Bischof war. Und jedermann diskutierte und schätzte das Klima, ein jeder in seiner Stadt. Und sie begriffen, dass die globale Erwärmung zusammenhängt mit der Abkühlung des Klimas unter den Menschen.

Da machten sich auf etliche Menschen, denen Hassbotschaften fremd und die noch vertraut waren mit einem respektvollen Umgang und die schwanger gingen mit Ideen für ein gutes Miteinander.
Und es war höchste Zeit, dass diese Ideen geboren wurden.

Und von links und rechts gingen Menschen auf die Straße in derselben Gegend, um zu hüten die Herde ihrer jeweiligen Gedanken bei den Hürden der Vorurteile.
Und der Engel des Herrn trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr vor jeder Veränderung.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute das Heil geboren – in jeder Stadt. Das größte Klimarettungspaket der Geschichte.
Es ist an euch, es aus den Windeln zu wickeln, es aus der Traditions-Krippe zu holen und ihm Herberge zu geben in euren Herzen!

Und die Menschen ließen die selbst errichteten Hürden hinter sich und die Weihnachtsbotschaft lebendig werden.

Im Bundestag und im sächsischen Landtag wünschten sich die Abgeordneten aller Parteien gegenseitig ein „Frohes Fest“ und die meisten gaben sich sogar die Hand.

In Halle feierte die jüdische Gemeinde ohne Angst ihr Chanukka-Fest mit den Christen.

In Dresden waren an Bussen und Straßenbahnen Schilder zu sehen mit der Aufschrift: „Diese Fahrzeuge fahren für alle Menschen unserer Stadt“.

In der Landeskirche wurde in den Gotteshäusern des Erzgebirges, der Stadt Leipzig und in allen Kirchen landauf, landab um Frieden und Einheit gebetet.

Und in den sozialen Medien übertraf die Zahl der guten Wünsche die der feindseligen um ein Vielfaches.

Und mit diesen kleinen Schritten begann eine Veränderung des Klimas. Die Bilanz war schließlich besser als anfangs geschätzt. Es wurde wärmer in den Familien, in den Schulen, in den Gemeinden, in Dresden, in Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt. Und diese globale Erwärmung tat der Schöpfung gut und es wurde milder auf Erden.
Die Menschen hatten erkannt, dass es an ihnen ist, Weihnachten Wirklichkeit werden zu lassen.

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Frohe, gesegnete Weihnacht!