Liebe Gemeinde,

mit dem Mandat unseres Kirchenvorstandes ausgestattet, ist es mir ein Anliegen, das seit längerem bereits angelaufene und nun seit der Vakanz in unserer Kirchgemeinde intensivierte Projekt: „Eine Orgel für Brenna-Górki“ (Arbeitstitel) zu einem sichtbaren, vor allem aber klangvollen Ergebnis zu führen.
Wie während zweier Gottesdienste im Sommer diesen Jahres meinerseits konstatiert, erfreuen wir uns zweier intakter Kirchen (der „Maria am Wasser“ und der Pillnitzer Weinbergkirche „Zum Heiligen Geist“) in unserer starken und engagierten Kirchgemeinde Hosterwitz/Pillnitz. Und wir erfreuen uns darüber hinaus auch an zwei Orgeln, auf denen sowohl zu den Gottesdiensten als auch zu Konzerten professionell präludiert wird.
Dies ist für uns mittlerer Weile fast zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Für unsere Partnergemeinde in Brenna-Górki (Polen) trifft dies nicht zu. In seiner Kirche versammelt Pfarrer Kluz seine evangelische Gemeinde zu den Gottesdiensten, die jedoch mangels einer Orgel liturgisch-musikalisch nicht bereichert werden können.
Es ist ja auch die Orgel, die zum Lobe Gottes erklingt, die Gemeinde zum Gesang animiert, zu stiller Andacht bewegt und bei bewusstem Zuhören erhebt, ohne die wir uns einen Gottesdienst gar nicht mehr vorstellen können.
Von unserem Reichtum haben wir – so meine ich – hier am Elbhang viel Grund abzugeben, auch in Erinnerung an finstere DDR-Zeiten, als unsere Partnergemeinde Bispingen uns einst generös Unterstützung zuteil werden ließ.

Konkret zum Projekt für Brenna:

1.
Eine professionell arbeitende und u.a. auch in Osteuropa wirkende Orgelbauwerkstatt konnte Anfang 2017 für Brenna gewonnen werden; es ist die Orgelbaufirma Ekkehart Groß in Waditz OT Kubschütz (b. Bautzen).
Um grundsätzlich notwendige Vorgaben für die Aufstellung einer Orgel zu ermitteln (Größenmaße; Prospekt-Architektur, Registerfarben) unter Berücksichtigung der Verhältnisse von Architektur und Raumakustik (Gestaltung des Kirchenraumes) gab es im August d.J. einen Ortstermin in der Ev.-Luth. Kirche zu Brenna, außerdem zum gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen gedacht.
Ein Arbeitsprotokoll liegt als Ergebnis vor. Aus der Kirchenraumsituation und in Berücksichtigung kirchenmusikalischer Erfordernisse ergab sich die konkret notwendige Beschaffenheit einer zukünftig aufzustellenden Orgel (Größe; Anzahl Register/Klangcharakteristika; max. 2 Manuale mit Pedal). Zudem erwies sich die Begegnung zwischen Pfarrer Kluz und Ekkehardt Groß als eine sehr positive, was für das Gesamtprojekt entscheidend ist.

2.
Herr Groß setzte sich in Folge der Ortsbesichtigung mit einer Institution in Wuppertal in Verbindung, die auf dem Instrumentenmarkt von Orgelfirmen und Kirchen angebotene Pfeifen- und Tasteninstrumente ankauft und auf entsprechende Anfragen zur Wiederverwendung weitervermittelt.
Aus den unter Pkt 1. ermittelten Faktoren ergibt sich die nicht minder wichtige Finanzposition, nämlich welch erforderlichen Kosten für die Orgel an sich und weitere Kosten aufzubringen sind.
Dazu gehören neben dem Ankauf-Preis für ein entsprechendes Instrument Gutachterkosten, Transportkosten, Kosten für ggf. notwendige Reparaturen eines Gebrauchtinstrumentes, Aufstellung/Einbau und Intonation/Übergabe durch die zu beauftragende Orgelbaufirma. Als Gutachter konnte inzwischen ein Orgelsachverständiger des Landeskirchenamtes Sachsen, Herr Kirchenmusiker Andreas Kühn (Bad Lausick) gewonnen werden, der übrigens seit Jahren bestens und vertrauensvoll mit dem Orgelbauer E. Groß zusammenarbeitet (auch das eine gute Konstellation).
Die Firma Instrumente Ladach (Wuppertal) ist der führende Spezialist für den internationalen An- und Verkauf von gebrauchten Pfeifenorgeln. Sie bot uns, d.h. Herrn Groß, Pfr. Kluz und mir, bereits zwei geeignete Instrumente zur Auswahl an, was jedoch aus zeitlichen und letztlich finanziellen Gründen derzeit nicht relevant war.
Herr Groß pflegt permanentem Kontakt mit Herrn Ladach und wird über mögliche Orgeln zur Entscheidung/zum Ankauf kurzfristig informiert.

3.
Aus unter Pkt. 1. benannten Faktoren ergeben sich derzeit grob geschätzte Kosten, die für eine Orgel in der Kirche zu Brenna aufzubringen wären.
Insgesamt ist derzeit von einem notwendigen Betrag in Höhe von 38.000,oo € – 45.000,oo € (netto) auszugehen incl. Erwerb eines passenden Instrumentes.
Die anfallenden Transportkosten (von Ladach/Wuppertal zu Orgelbau Groß/Waditz, von Waditz nach Brenna) könnten anteilig von der Kirchgemeinde Brenna-Górki aufgebracht werden.
Für die Kosten zu Überarbeitung/Reparaturen/Wiederaufbau/Intonation legt Herr Groß nach Entscheidung für das ausgewählte Instrument einen detaillierten Kostenvoranschlag vor.
Alle fachspezifischen Details werden unter Einbeziehung des Orgelsachverständigen Herrn Kühn (s.o.) mit der Orgelwerkstatt abgeklärt; dazu fallen anteilige Honorarkosten an.
Die Entscheidung zu einer anzukaufenden Orgel erfolgt bei Ladach in Wuppertal gemeinsam mit Pfr. Kluz, A. Kühn, E. Groß und Jo. Flade als Beauftragter des KV Hosterwitz/Pillnitz.
Nach Konsultation mit unserem Superintendenten Pfr. Chr. Behr besteht erfreulicher Weise die Möglichkeit der Förderung des Projektes „Eine Orgel für Brenna“ durch die Landeskirche Sachsen; dazu bin ich weiterhin mit ihm in direktem Kontakt.

4.
Durch entsprechende Kollekten-Aufrufe konnte bisher durch unsere Gemeinde ein Spendenbetrag in Höhe von 8.400,- € aufgebracht werden, was ich als sehr großartig betrachte und auch namens unseres KV, insbesondere namens Pfr. Kluz allen Gebern herzlichst danke!
In vielen Einzelgesprächen zum Projekt und für weitere Spendengaben erfuhr ich spontane Zustimmung und Zusagen, den jetzigen Betrag durch weitere Spenden anzureichern.
Wenn Sie, liebe Gemeinde, dieses vorgestellte Projekt weiterhin mit unterstützen/fördern möchten, dann können Sie dies über das auf der letzten Seite dieser Kirchennachrichten angegebene Konto für Kirchgeld, Friedhofsgebühren, Traugebühren, SPENDEN mit dem Verwendungszweck: „Orgel für Brenna“ gern tun; eine Spendenbescheinigung wird Ihnen ausgestellt.
Haben Sie schon jetzt DANK dafür!

Der diesem Beitrag vorangestellte Druck aus der Renaissance-Zeit (Kaiser Maximilian I. spielt auf einem Portativ/Organetto) soll humorvoll-sinnbildhaft andeuten, dass wir in jeder Hinsicht als eine gut bestellte Kirchgemeinde ein feines, wohlklingendes Instrument zum Lobe Gottes nach Brenna „transportieren“ wollen, und dies mit unseren Gaben und Möglichkeiten.

Jo. Flade
01.11.2017